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Dienstag, 02.12.2025 12:52 Uhr | Presse

Interview mit 1. Vorsitzenden Dr. Hartmut Fahnenstich

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl. Was hat Dich dazu bewogen, für den Posten als 1. Vorsitzender zu kandidieren?

Nachdem, was ich in den letzten 25 Jahren in Kray alles für Ämter innehatte (u.a. Trainer der 1.Mannschaft, Trainer der U23, Trainer der U19, Sportlicher Leiter und Sportvorstand) ist das Präsidentenamt fast schon die logische Konsequenz für einen über 60-Jährigen. Eigentlich ist nach meiner Auffassung der 1.Vorsitzende eines Amateurclubs, ein lokaler Geschäftsmann mit Herz für den Verein. Leider konnte ich aber Daniel Kuballa „nur“ vom Amt des 2.Vorsitzenden überzeugen und Wolfgang Keiter wollte zunächst für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren.

Im Ernst: Nach dem plötzlichen Abgang von Herrn Klöpper zu Beginn des Jahres haben wir in den verbliebenen Gremien zunächst alle Hände voll zu tun gehabt, den Verein sportlich und wirtschaftlich am Leben zu halten. Kommissarisch wurde der FC Kray in dieser Zeit von den Geschäftsführern Andreas Behle und Beatrix Kuballa geführt. Unter widrigsten Bedingungen und mit maximalem Geschick. Von dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Beiden. Leider haben wir im Laufe des Jahres den von mir weiter oben beschriebenen Kandidaten nicht gefunden und da wir, gezeichnet von zurückliegenden Ereignissen, unseren FC Kray nicht wieder einem unkalkulierbaren Regiment aussetzten wollten, haben wir uns entschieden, im Team mit mir als 1.Vorsitzenden, in die nahe Zukunft zu gehen.

Wie soll die nahe Zukunft aussehen. Wo siehst du die größten Herausforderungen?

Ich denke wir müssen mindestens zweigleisig denken und handeln. Zum einen wird es auch in dieser Saison sportlich und wirtschaftlich ums Überleben gehen. Aufgrund der finanziellen Gegebenheiten mussten wir eine junge Mannschaft mit kleinem Budget ins Landesligarennen schicken. Das Ziel war und ist klar: Der Klassenerhalt! Hierfür werden wir und alle Beteiligten bis zum letzten Spieltag Alles geben. Die Jungs leben Kray und werden von einem tollen Trainerteam und engagierten Helfern geführt und begleitet.

Natürlich habe auch ich die Zeiten der Oberliga und Regionalliga noch in Erinnerung. Das war einzigartig und das bleibt für immer in unserer Geschichte. Aber gerade auch wegen dieser Vergangenheit, müssen wir die Gegenwart annehmen, den Verein und die Mannschaften unterstützen, auch und gerade in schwierigen Zeiten. Ob uns das gelingt wird auch darüber entscheiden, ob wir wirklich anders sind. Es wäre nicht das erste Mal in unserer Geschichte, dass wir hierfür den Beweis liefern. Die zweite primäre Aufgabe wird es sein, den FC Kray mit seinen Akteuren wieder mehr zu vernetzen. Im Verband, in der lokalen Politik und in der lokalen Wirtschaft. Unseren Stellenwert als integrierenden sozialen Faktor deutlich zu machen und in den Austausch zu kommen. Nur so wird ein Verein, wie der FC Kray unter veränderten Bedingungen konkurrenzfähig bleiben.

Erste Maßnahmen sind hier im Laufe des Jahres schon erfolgt. So unterstützt uns die Stadt zum Beispiel wieder beim Umbau unseres ehemaligen Pressebereiches zum Mehrzweck- und Kommunikationsraum. Ebenso genießt die Erneuerung unseres oberen Kunstrasens beim Stadt- und Bäderamt oberste Priorität.

Wie siehst du den FC Kray als Gesamtverein aufgestellt?

Ich glaube der FC Kray muss den Wettbewerb mit anderen Vereinen unserer Stadt und Umgebung nicht scheuen. Schauen wir uns unsere tolle KrayArena an, mit ihren beiden Plätzen, dem Jugendzentrum und der Gastronomie. Da gibt es in Essen nicht viel Vergleichbares. Dann unsere zahlreichen Jugendmannschaften, die sowohl im Elementar- als auch im Leistungsbereich konkurrenzfähig sind. Und nicht zuletzt unsere sehr erfolgreiche Damenmannschaft, die schon jetzt unter den besten Teams der Stadt rangiert. Wichtig war und ist mir aber auch die Zweite Mannschaft Hier ist der Verein zu Hause, hier lebt die DNA, hier versammelt sich das Herz und die Seele eines Vereins. Und wenn ich sehe, wie wir dort aufgestellt sind, habe ich keine Angst vor der Zukunft unseres Clubs.

Entscheidend wird sein, die vorhandenen Kräfte zu bündeln. Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit mehr und Sponsoring wird in Zeiten schwindender Wirtschaftskraft wohl dosiert. Also müssen wir mit dem überzeugen, was den FC Kray schon seit Jahrzehnten trägt: Mit den Menschen! Die waren nicht immer bequem, die haben Fehler gemacht aber immer mit Leidenschaft, Einsatz und Herzblut. Jeder dieser Menschen, auf und neben dem Platz trägt ein Stück dieses Vereins in sich. Nur wenn wir zusammenhalten, gerade jetzt, können wir sportlich, menschlich und als Gemeinschaft wachsen.